Martha Rosler, USA
"Semiotics of the Kitchen"
USA 1975, Video, 6:09 min, b&w
Semiotics of the Kitchen nimmt die Form einer parodistischen Kochdemonstration an, in welcher, wie Rosler bemerkt, ein anti-Julia Kind die domestizierte Bedeutung von Werkzeugen durch ein ganzes Wörterbuch von Wut und Frustration ersetzt. In dieser auf einer Performance basierenden Arbeit ist die statische Kamera auf eine Frau in der Küche gerichtet. Auf der Arbeitsplatte vor ihr liegt eine Reihe von Werkzeugen, die sie, jedes einzeln, aufhebt, benennt und vorführt, jedoch mit Handbewegungen, die weit über den normalen Gebrauch des Werkzeuges hinausweisen. In einer ironischen Grammatologie der Klänge und Gesten treten die Frau und ihre Gerätschaften in ein vertrautes System der alltäglichen Küchenbedeutungen ein, um dieses dann wiederum zu überschreiten - die beruhigenden Zeichen der häuslichen Verrichtungen und der Nahrungsmittelproduktion brechen in Wut und Gewalt aus. In diesem Alphabet der Küchengeräte, so wiederum Rosler, ist es die Frau, die wenn sie spricht, ihre eigene Unterdrückung benennt.
Martha Rosler
In ihren Videos, Fotografien, Performances und in ihrer Tätigkeit als Autorin konstruiert Martha Rosler einschneidende soziale und politische Analysen von Mythen und Realitäten patriarchaler Kulturen ab. Ihre Videoarbeiten enthüllen, wie sozialökonomische Realitäten und politische Ideologien das Alltagsleben beherrschen. Sie legt u.a. die Objektivierung von Frauen (Vital Statistics of a Citizen, Simply Obtained, 1977); Magersucht und Hungern (Losing: A Conversation With The Parents, 1977) sowie Leihmutterschaft (Born to be Sold, 1988) dar. Rosler schloss als B.A am Brooklyn College und als M.F.A. an der University of California, San Diego ab. Sie erhielt verschiedene Stipendien. Künstleraufenthalte u.a. an der University of Colorado, Boulder; the School of the Art Institute of Chicago; Satellite Video Exchange Society, Vancouver. Derzeit hat sie eine Professur an der Rutgers University. Ihre Arbeiten sind u.a. im Long Beach Museum of Art, Kalifornien; Contemporary Arts Museum, Houston; Museum of Modern Art, New York dauerhaft ausgestellt. Außerdem werden in verschiedenen weiteren Institutionen Ausstellungen ihrer Werke gezeigt. Rosler lebt in New York.