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Benjamin Heidersberger, D

Ohne Gott baut der Mensch sein Paradies, das Internet.

Etwa seit Mitte der achtziger Jahre zeichnet sich ab, dass mit Hilfe der Technologie, die die sozioökonomische Entwicklung des ausgehenden 20. Jahrhunderts maßgeblich prägt, viele Tätigkeiten von Zwängen befreit werden können, die die Industrialisierung mit sich brachte.

Damit einhergehend wandelt sich auch das erst im Verlauf der Industrialisierung gewachsene, heutige Verständnis von Arbeit als räumlich und zeitlich festgelegte, kontinuierlich abzuleistende Erwerbsarbeit. Arbeit zerfällt in viele Formen – die Grenzen zwischen Arbeits- und Freizeit, Wohn- und Arbeitsort, Lernen und Arbeiten, Arbeit und Ruhestand, abhängiger und selbstständiger Beschäftigung, Produzenten und Konsumenten sowie zwischen Betrieben und Branchen werden zunehmend unscharf.

Überall dort, wo so grundlegende Kategorien wie Arbeitszeit, Arbeitsort, Arbeitsleistung und Arbeitsplatz verschwimmen, zerbröselt auch das Fundament unseres Gebäudes aus Vereinbarungen, Normen, Regeln, Gesetzen, Organisationsformen, Strukturen und Institutionen, das unsere Verhaltensmuster und Wertesysteme stärker prägt, als uns bewusst ist.
Ulrich Klotz 1

Vorarbeit

Ohne Gott baut der Mensch sein Paradies, das Internet. Die Überwindung von Raum und Zeit, von Mühe und Arbeit ist sein Ziel. Maschinen bedeuten das Ende der Arbeit und den Beginn ewiger Freizeit. Alles wird leicht und mühelos. Die Last einer jahrmillionen langen Evolution fällt von uns ab, die Resourcen in der jenseitigen Welt sind grenzenlos.
Die reale materielle Welt wird vergeistigt und verewigt, indem sie sich im Internet abbildet. Das Netz vergrößert den Einzelnen, die Summe der Einzelnen ist unbegrenzt. Nur das Jenseits hat für alle genug. Wieviel Information können alle Atome der Welt speichern?
Nie waren wir dem Paradies so nahe.
Die Abbildung der Welt überwindet den Tod. Des Einzelnen und der Welt. In Bits und Bytes gemeißelt, irgendeine Kopie wird das Ende der Welt schon überleben, mein Ende jedenfalls.
Die Zeit des Umbruchs bietet neue Chancen. Die Ersten werden die Größten sein. Für die Zeit des Umbruchs gelten neue Gesetze, die kristallinen Strukuren des Diesseits treiben den Geist zu neuen Grenzen.
Die immaterielle Abbildung der Welt im Netz ist der zweite Urknall, die Verbindung allen Wissens beendet die Zersplitterung durch den Raum, die Vertreibung aus dem Paradies und schafft den neuen Weltgeist.
Der Zugriff auf alles macht mächtig. Ich bin überall. Ich bin grenzenlos. Ich bin ewig.
Das mobile Telefon ist Telepathie für Doofe. Ich brauche mich nicht mehr zur Welt zu entwickeln, die Welt entwickelt sich zu mir. Die Früchte fallen in den geöffneten Mund. Die Früchte am Baum der Erkenntnis haben keinen Fehl, der Biss kennt keine Reue.


Parallelarbeit

Das Internet ist der Turbo des Informations- und Kommunikationszeitalters. Die weltweite Vernetzung schafft einen gemeinsamen Informationspool. Neue Kommunikationsmöglichkeiten machen die Produktion effektiver. Arbeit wird rar. Globalisierung.
Das industrielle Zeitalter geht zu Ende und mit ihm die Arbeit in ihrer traditionellen Form. Immer mehr kann von immer Wenigeren produziert werden. Die Frage taucht auf, ob beim Übergang vom Industrie- zum Informations- und Dienstleistungszeitalter genügend Arbeitsplätze geschaffen werden, um eine Teilung der Gesellschaft in Habende und Nicht-Habende zu verhindern.
„Das Ende der Arbeit“ (Jeremy Rifkin) erfordert ein Umdenken vom privaten Sektor (Markt) und öffentlichen Sektor (Regierung) einerseits zu einem zivilen Sektor (gemeinnützige Einrichtungen) andererseits. Dazu muss die Regierung entsprechende Rahmenbedingungen schaffen. Eine Verteilung von Einkommen unabhängig vom klassischen Begriff der Arbeit scheint nötig.
Im „Age of Access“ geht Rifkin noch weiter: Arbeitsethos löst sich im Spielethos auf, wenn die Ware Arbeit von der Ware Spiel verdrängt wird. Kulturproduktion ersetzt die Industrieproduktion, der Zugriff auf Information den Besitz materieller Güter. Die Kontrolle des Zugriffs schließlich generiert den Profit.
Für die antiken Völker hatte Arbeit keinen besonderen Wert, man ließ Sklaven arbeiten. Seit Calvin und Luther ist Arbeit Mittel zur Selbsterziehung, Dienst an der Gemeinschaft und an der göttlichen Wertordnung. Wie Max Weber Anfang des 20. Jahrhunderts festgestellt hat, hat die protestantische Ethik auf die Wirtschaftsgesinnung und die Entwicklung des Kapitalismus Einfluss ausgeübt. Mit oder ohne Glauben ist Arbeit somit Bedingung eines sinnvollen Lebens. Arbeitslosigkeit ist nicht nur ein wirtschaftliches Problem, sondern auch ein psychisches: Arbeitslosigkeit entzieht die Existenzberechtigung.
In der Region Sachsen-Anhalt, insbesondere im Landkreis Schönebeck, dem Standort der Werkleitz Biennale, besitzt das Anliegen von real[work] besondere Signifikanz: Seit Jahren wird hier mit zum Teil weit über zwanzig Prozent die höchste Arbeitslosenquote der Bundesrepublik verzeichnet. Der plötzliche Verlust traditioneller Arbeitsressourcen erfolgte in Folge der Schließung vieler ostdeutscher Industriebetriebe nach Rationalisierungen oder westlichen Übernahmen.
Die Ausstellung hat zwei Zielrichtungen: Zum Einen zu zeigen, wie das Internet den Begriff der Arbeit verändert, und zum Anderen die Menschen anzuspornen, sich nicht in ihr Schicksal zu ergeben, Eigeninitiative zu entwickeln und möglicherweise durch einen erweiterten Arbeitsbegriff zu neuem Selbstverständnis zu kommen.
Mit der Verkopplung mit dem Begriff Arbeit ist die Ausstellung zugleich Reality Check. Wo verbessert das Internet die Lebenssituation? Kann das Internet eine positive Rolle bei der Umgestaltung der Gesellschaft spielen oder ist es für Wenige ein Gewinn und für Viele ein Fluch?


Hauptarbeit

Anfang Januar 2000 habe ich unter http://www.kulturserver.de/home/netart eine Seite ins Netz gestellt, auf der ich zum Einreichen von Netart-Projekten zum Thema von real[work] bis zum 15. April 2000 aufforderte und die Prozedur beschreibe. Das Internet selbst wird für die Ausschreibung genutzt, alle eingereichten Arbeiten sind aufrufbar und der Prozess ist damit transparent. Nur auf die Ausschreibung eingereichte Arbeiten kommen in die Auswahl. Damit soll eine andere Auswahl von Netart möglich werden.
Die URL haben Kollaborateure und ich über einen Anfangsverteiler an 360 Adressen und Mailinglisten, an schätzungsweise 10.000 Einzeladressaten verschickt, von denen etwa 1000 die Seite besucht und schließlich 64 Projekte eingereicht haben. Im Kommunikationsprozess mit den Künstlern habe ich 180 Mails bekommen und 60 beantwortet.
Am Ende habe ich fünf Netart-Projekte ausgewählt, die sich mit dem Thema beschäftigen und mir gefallen haben, einige andere Projekte aus dem Umfeld der Umdeutung des Arbeitsbegriffes tragen weitere Aspekte zum Thema bei.
Der Bezug zum Thema real[work] ist bei der Auswahl ein entscheidender Punkt. Je genauer die Frage, desto besser die Antwort.

Nacharbeit

Date: Fri, 28 Apr 2000 16:31:27 +0900
To: benjamin@ponton.de
From: Francesca da Rimini <dollyoko@thing.net>
Subject: missed deadline?
Mime-Version: 1.0

dear benjamin heidersberger,

a colleague just mentioned the werkleitz biennale to me (i have been offline in the Australian desert until yesterday).
is it too late to submit an internet art piece .. it was only finished today!

kind regards
francesca da rimini
++++++++++++++

Dear Francesca,

sorry the deadline cannot be extended. How was the desert?

Yours
Benjamin
++++++++++++++

dear benjamin

thanks 4 getting back 2 me so quickly bummer!
desert was/is extraordinarily beautiful, majestic, awe inspiring in all ways, an experience

best
francesca

Anhang: Submitted entries

empty (16.1.2000)


1. Igor Stromajer - intima „gsm.art“
http://kid.kibla.org/~intima/gsmart 5. Communication
2. Igor Stromajer - intima „sm.N“ http://kid.kibla.org/~intima/smn 4. Interaction/Interface
3. Brad Brace
http://www.teleport.com/~bbrace/12hr.html
4. Alexander Sokolov
fusionworldwide@hotmail.com
http://fusion.ok-centrum.at 5.COMMUNICATION
5. Ruine der Kuenste
http://www.wolf-kahlen.de
6. John Klima
http://www.cityarts.com
7. Bernd Diemer
http://www.kulturserver.de/home/diemer
8. Miklos Legrady
design@myna.com
http://www.myna.com/~design/kulturhaus/
9. Jody Zellen
http://www.ghostcity.com category:
Interaction or visualisation
10. Igor Ulanovsky Israel
ulanovi@mail.biu.ac.il
http://www.angelfire.com/il/ulanovsky
11. Martin Gantman USA
gantman@postoffice.pacbell.net • „To M“
http://www.smoothmoon.com
12. Nial Connolly
Yantra Images http://www.yantraimages.com
13. netochka nezvanova
integer@www.god-emil.dk •
http://www.m9ndfukc.org/nato.0+00
14. Dr. Herbert Wetzel
Herbert.Wetzel@t-online.de Visualisation •
http://www.herbertwetzel.de
15. Hermann Josef Hack
hyper@aol.com http://www.hack-i.de
16. francis
francis@hgb-leipzig.de •
http://www.hgb-leipzig.de/~francis/
f0rwardpunk/1.htm
17. Miklos Legrady
design@myna.com
http://www.c3.hu/~itmiklos/site/aa.html
18. Gary Zebington
garu@eye.usyd.edu.au •
http://murlin.va.com.au/eyespace/
termite/term.htm
Interaction/Interface
19. Ricardo Iglesias
http://www.mecad.org/
net_condition/referencias
20. James Warren-Smith
jamesws@senet.com.au •
http://www.kulturserver.de/home/jamesws/
visualisation
21. Peter Toy, Australia
http://www.iinet.net.au/~toy1234/toy.html • Interaction/Interface
22. Tiia Johannson, Estonia, black sun
http://ArtUn.ee/~tiia/zsz/graaf.htm
23. Tiia Johannson, Estonia,
skyscraper.net •
http://ArtUn.ee/homepages/xtiiax/sky/
24. Tiia Johannson, Estonia,
get.real •
http://www.artun.ee/homepages/
xtiiax/mikki/index.htm
25. Tiia Johannson, Estonia, words •
http://www.artun.ee/homepages/
tiia/cell/words.movies.html
26. Tiia Johannson, Estonia,
Pointless Interactiveless Cowmovie •
http://www.artun.ee/homepages/
tiia/cow/cow1.html
27. Patrick Llichty,
Bitstreaming (generative music/video) •
http://www.kulturserver.de/home/
patlichty/bitstream.htm
28. Patrick Llichty,
Grasping at Bits
(Interactive Non-LinearEssay)
http://www.kulturserver.de/home/
patlichty/bits.htm
29. melinda rackham
http://www.subtle.net/line
30. Nicole Stenger
http://nicole.netgate.net
31. Joel Slayton,
joel@well.com, Category: other.SoftSub •
http://www.c5corp.com/softsub/1:1 •
http://www.c5corp.com/1to1/16 Sessions •
http://www.c5corp.com/walker/gateway.html Stillman Projects
http://cadre.sjsu.edu/
jevbratt/stillman/YSH/RCSP
http://www.c5corp. com/projects/rcsp
32. ventsislav zankov
ctrl_z@kulturserver.de •
http://www.kulturserver.de/home/ctrl_z/
33. newlife
newlife@callnetuk.com www.1010.co.uk
34. Young-hae Chang
tfa@chollian.net
http://www.yhchang.com Category:Communication
35. stefan krues kemper_heidi sadlowski | interpool
interpool@krueskemper.de
arbeit über arbeit interpool
36. jennifer and kevin mccoy
mccoy@earthlink.net
http://www.airworld.net
37. G.U.N. by O CangaÁo do Santo File
canga@globaldrome.org •
dcasacuberta@seneca.uab.es
http://www.kulturserver.de/home/canga
38. Stephan (Spiv) Schröder
http://www.verybusy.org
Interaction/Interface,Communication
39. Mez/Mary-Anne Breeze [The Fleshtronic] •
http://wollongong.starway.net.au/
~mezandwalt •
http://www.kulturserver.de/home/
mez/index.htm
Interaction/Interface or Communication
40. Jorge Castro castro@us.net
http://www.manipulatto.com/indexpro.html
41. AGRICOLA de Cologne
info@agricola-de-cologne.de
www.a-virtual-memorial.de
42. J.Blank
http://www.shoac.com visualisation
43. Michiel Knaven
mknaven@xs4all.nl@(rt)ventures
http://www.xs4all.nl/
~mknaven/artventures/index.htm
Communication the diarybox of Joseph Kaminsky •
http://www.xs4all.nl/
~mknaven/kaminsky/kaminsky.htm
Communication April 1999
http://www.xs4all.nl/ ~mknaven/april.htm Communication/sound
44. Tilman Küntzel
tilman.kue@t-online.de •
http://soundart.c3.hu/Pages/
pictureSitesE/page3_1.html/
45. Shirin Moalie •
http://www.photomontage.com •
http://www.n3xt.com • http://www.5hirin.comVisualisation/
Communication/Games
46. Emilia Telese/Tim Didymus
etelese@hotmail.com •
http://www.kulturserver.de/home/TM
47. Thomas Born
Virtual Design Communication •
http://www.fhtw-berlin.de/virtual-design
48. thomas kemnitz, berlin,
vimudeap - the virtual museum of dead places visualisation
http://www.vimudeap.de
49. Conor McGarrigle Spook...
http://www.stunned.org/spook/
conor@stunned.org
Communication or Interaction/interface
50. beatrice meyer, büro für nicht wahrnehmbare vorgänge •
http://www.hgb-leipzig.de/BnwV
51. Cornelia Sollfrank
cornelia@snafu.de
www.obn.org/generator
52. INTER-TRANS
inter-trans@form4.de
http://www.inter-trans.net
53. Anne Metzen | Christoph Schmuck
Standard Euro - Betriebssystem 1.0 •
mthomas@bureau-k.de
http://www.standard-euro.de
Interaction/Interface
54. My.Art.Net inc.
http://www.stunned.org/myartnet/ Category: Other
55. Collection 1997/2000 waldek pranckiewicz
prancek@polbox.com •
http://free.art.pl/czas/kolekcja.html
56. Zelko Wiener + Ursula Hentschläger
office@zeitgenossen.com •
http://www.zeitgenossen.com
57. cym cym@cym.net
http://cym.net/zvrgoli 1. Visualisation, 4.Interaction/Interface, 8. Other „Metelkova Mesto“
http://cym.net/metelkova category: 3D
58. Bulot „Distance Focale 2“
http://x-arn.org/x/bsx/df2/index.html 4.Interaction/Interface[net.art.box]
http://x-arn.org/x/btm/boxes/ 4. Interaction/Interface
59. „disneyNASAborg“disney borg
dnasab@altavista.com •
http://www.sintelligence.net/enhancefr.htm
(interaction, sound, visualization)
60. „Toplesstemps“ Angie Waller
angie_waller@yahoo.com •
http://www.couchprojects.com/topless
61. „Influx Email Services“ Jon Cates •
http://www.kulturserver.de/home/jcates/
Category/ies: 4.Interaction/Interface 5. Communication
62. „On Display“ David and Ellen Levy
levy.nyc@attglobal.net •
http://on_display.homestead.com/index.html Visualization
63. „The Bank of Time“ Dr. Future
richard@dig-lgu.demon.co.uk •
www.kulturserver.de/home/dr_future
64. „Collection 1997/2000“
waldek pranckiewicz
prancek@polbox.com •
http://www.kulturserver.de/home/czas/

closed (16.4.2000)




Ausgewählte Netart

1. G.U.N. by O Cangaço do Santo File
(http://www.kulturserver.de/home/canga)
David Casacuberta & Marco Bellonzi, Spanien
G.U.N. präsentiert ein inhaltliches Netzwerk mit einfachen Memen. Mit bekannten Tönen und Bildern werden neue und revolutionäre Slogans über Arbeit zusammen gesetzt. Das Werk nutzt das Internet als reines Distributionsmedium. Obwohl eine Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Benutzern nicht stattfindet, lädt G.U.N. zu einer amüsanten Erforschung an sich inhaltsleerer Begriffe ein.

2. fusion
(http://fusion.ok-centrum.at)
Alexander Sokolov, Russland, Martina Sparn, Deutschland & Alexander Panov, Russland
Fusion macht in der Kombination von Internet, Print, elektronischen Medien und realer Redaktion kulturelle Aktivitäten in verschiedenen Regionen der Welt transparent. Im Gegensatz zu Verybusy.org ist die Einmischung einer menschlichen Redaktion gefragt. Während des Festivals ist ein Work-In-Progress vor Ort vorgesehen.

3. Verybusy
(http://www.verybusy.org)
Stephan (Spiv) Schröder, Deutschland
Verybusy.org ist ein offener Container als Softwarestruktur, der Netzkunstanbieter mit Netzkunstinteressierten an einem Ort im Internet zusammen bringt. Die Inhalte sind nicht durch die Subjektivität einer Redaktion eingeschränkt. Damit geht das Werk einen grundsätzlich anderen Weg als Fusion.

4. Netzkunst-Generatoren
(http://www.obn.org/generator)
Cornelia Sollfrank, Deutschland
„A smart artist makes the machine do the work.“
„Der Netzkunst-Generator rollt die grundsätzlichen Fragen der „[Netz-]kunst“ auf. Was bedeutet es, wenn kein/e AutorIn (KünstlerIn) mehr auszumachen ist, der/die UrheberIn im Netz anonym bleiben kann? Mit welchem Material arbeitet die Netzkunst und welche neuen Formen ergeben sich daraus? In welchem Kontext muss Netzkunst stattfinden, um als solche identifizierbar zu sein? Wer hat überhaupt Zugang zu ihr?
Für mich ist diese Arbeit ein weiterer Versuch, die Vorstellung von Netzkunst als kreativem Webdesign auf andere Ebenen des Netzes
bzw. der Imagination zu lenken. Gleichzeitig versuche ich, die allgemein verbreitete Vorstellung von Netzkunst als Web(site)-Kunst zu ironisieren, indem ich ausgerechnet Websites zu Netzkunst deklariere, die aus online vorgefundenem Material zufällig generiert worden sind.“ (Cornelia Sollfrank)

5. TM
(http://www.kulturserver.de/home/TM)
Emilia Telese & Tim Didymus, Großbritannien
„TMs Inhalt ist eng mit diesen Medien verbunden, es zeichnet sich durch eingebundene Klänge und Prozesse aus, besonders im Fall der Telearbeit oder der Heimarbeit, welche in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen haben.
Durch das Einspielen von generativem Klang aus dem Netz (mit Hilfe des Plugins Koan) wird beim Abspielen von TM der Klang variiert und neu entwickelt. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, das Netz als Quell des Vergnügens an einem sich ständig ändernden Stück einzusetzen. Wir sind daran interessiert, nicht in die Struktur unserer Arbeit einzugreifen, sondern einen Prozess in Gang zu setzen, welcher sich verselbstständigen darf.“ (Emilia Telese)

top
BLESS
Nine Budde
Armin Chodzinski
Maria Friberg
Frauke Gerhard
Liam Gillick
Eva Hertzsch &
Adam Page
Franka
Hörnschemeyer
Karl Holmqvist /
Make It Happen
Wieland Krause
L/B
Aeronaut Mik
Olaf Nicolai
Nils Norman
Stefan Panhans
Phillipe Parrenno
Nana Petzet
Jelka Plate &
Malte Willms
Ute Richter
Christoph Schäfer
Ingo Vetter &
Annette Weiser
werkleitz.com
ZAPP Productions
Malika Ziouech
Chumpon Apisuk
Arahmaiani
Sandor Doro
Charles Garoian
Amanda Heng
Mike Hentz
Tehching Hsieh
Boris Nieslony
Marina Abramovic & Ulay
a-clip
Igor + Gleb
Aleinikov
Kenneth Anger
John Baldessari
Janko Baljak
Ursula Biemann
Alexander Binder
& Stefan Hafner
Michael Brynntrup
Sunah Cho
Sandrine Dryvers
Harun Farocki
Stefan Hayn
Tehching Hsieh
Romuald
Karmakar
Lana Lin
Patrick Martinez
Mara Mattuschka
Michael Moore
Bill Meyers
Marcel Odenbach
Lennaart van
Oldenborgh
Rotraut Pape
Jürgen Reble
Alex Rivera
®™ark
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Corinna Schnitt
Frances Scholz
Richard Serra
Shelly Silver
Vladimir Tyulkin
Dominik Wessely
Christopher
Wilcha
Zhang Yuan
David
Casacuberta &
Marco Bellonzi
Stephan (Spiv)
Schröder
Fusion
Cornelia Sollfrank
Emilia Telese &
Tim Didymus
Matthias Sell
Detlef Kruse &
Moni, Vivian
Ian Clarke
Rodrigo Baggio

EMARE
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