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Christopher Wilcha, USA

"The Target Shoots First"

USA 1999, Video, 70:00 min, col

"The Target Shoots First" stellt ein völlig neues Genre vor, nämlich das des Industrial-Homevideo-Essays. Chris Wilcha, Punk-Rock-Fan und frisch graduierter Philosoph, wurde 1993 von der Mail-Order Musikfirma Columbia House eingestellt. Die Musik-Industrie rang mit der Generation X, die Alternative-Rock-Band Nirvana war gerade unglaublich populär. Wilcha, der niemals auf die Idee gekommen wäre, dass sein Lieblingshobby ihn zum Experten eines großen Unternehmens machen könnte, wurde die soziale Leiter hinaufgestoßen. Sein Angewidertsein von dem kapitalistischen Großunternehmen führte ihn zu der Entscheidung, seine persönliche Veränderung als Experiment aufzufassen. Vom ersten Tag an zeichnete er seine Erfahrungen in der Büroetage per Video auf. Im Laufe von zwei Jahren filmte er alles Mögliche, von der Weihnachtsfeier, dem sommerlichen Picknick, Lunch-Situationen, Besprechungen, Büroparties, bis hin zu seiner eigenen Beförderung vom dreizehnten in den elften Stock. Aus der Innenansicht zeigt „The Target Shoots First“ die Versuche von Columbia House, die alternative Jugendkultur für sich zu vereinnahmen und Wilchas eigene Unfähigkeit der Firmen-Indoktrination zu entkommen: Innerhalb von zwei Jahren gab er ein „alternatives“ Fanzine heraus um die Produkte von Columbia House zu bewerben. Wilcha beschreibt auf oft umwerfend komische und immer intelligente Weise die Grenzen der Techno-Demokratie. Angesichts der eingeschränkten Begeisterung, die Firmen der Veröffentlichung ihrer Marketing-Strategien entgegenbringen, ist es mehr als verwunderlich, dass Wilcha dieses Video produzieren konnte. (Katalog 29th International Filmfestival Rotterdam, 2000)

Christopher Wilcha

Nach seinem Collegeabschluss 1993 arbeitete Christopher Wilcha für das Columbia House, das größte Versandhaus für CD's und Tonträger Amerikas. Seine einzigen Qualifikationen für den Job? Die Fähigkeit, den Unterschied zwischen Bad Brains und Bad Religion zu erkennen sowie Kenntnisse über Nirvana, deren Song „Nevermind“ die Charts erklomm und die Kaufgewohnheiten junger Musikfans änderte. „The Target Shoots First“ wurde aus über zweihundert Stunden Hi8 Filmmaterial, das Wilcha als Angestellter einer Tochterfirma von Sony gesammelt hatte, ausgesucht. „The Target Shoots First“ wurde in weiten Teilen der USA und im Ausland gezeigt, wie dem New York Video Festival, dem Pacific Film Archive, dem Vienna International Film Festival und dem International Film Festival Rotterdam. Zurzeit arbeitet Wilcha an verschiedenen neuen Video- und Fotoprojekten, die untersuchen, wie Unternehmen, Industrie und Militär die Landschaft Amerikas im späten 20. Jahrhundert geformt haben. Im letzten Sommer machte er einen Künstler-Aufenthalt beim Center for Land Use Interpretation's Wendover, Utah Studio. Wilcha machte bei der New York University einen BA-Abschluss in Philosopie und 1999 einen MFA in Film/Video beim California Institute of the Arts.

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